Imam Shafi’i

Einleitung

Imam Muhammad ibn Idris Ashafi´ (gekürzt Imam Shafi’i) geb. 150 in Gaza – gest. 204 n.H. in Fustat, Kairo, lernte u. a. bei dem Imam Malik Ibn Anas. Nach ihm ist die Schafi’itische Fiqh-Schule benannt. Er war sehr bewandert in der arabischen Sprache, liebte das Reiten und Bogenschießen. Darüberhinaus war er für die Umma eine der wichtigsten Persönlichkeiten aufgrund seines hohen Wissens. [1]

Werdegang

Sein Vater war Idris Ibn Al-Abbas Ibn Uthman Ibn Schafi’i Ibn As-Saib Ibn Ubaid Ibn Abd Yazid Ibn Hischam Ibn Abdulmattalib Ibn Abd Manaf (dem Urahn des Propheten Muhammad – möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken). Somit war Imam Shafi’i  Quraischite sowie aus der nahen Verwandtschaft des Propheten (s.a.w.s.).
Seine Mutter war: Fatima Bint Abdullah vom Stamme Azd. [1]

Imam Shafi’i wurde geboren im Jahr als Imam Abu Hanifa starb. Sein Vater Idris Ibn Al-Abbas starb früh als er noch ein Kind war, deswegen lebte er die meiste Zeit unter Aufsicht seiner Mutter. Seine Mutter nahm ihn ebenfalls aus Angst um seine Person im Kindesalter zurück zur ursprünglichen Heimat nach Mekka. Dort lernte er Bogenschießen, was er dann zur Perfektion beherrschte. Danach lernte er die arabische Sprache und die Dichtkunst. Bis er mit dem Lernen des Fiqh anfing. Mit 8 Jahren lernte Ashafi‘ den Quran auswendig und das Werk Muwatta von Imam Malik mit 10 Jahren. Zu seinen Charaktereigenschaften gehörte die Gottesfürchtigkeit, so vermied er Sünden insbesondere auch die kleinen. Eben diese Eigenschaften verliehen ihm ein starkes Gedächtnis:

Ich klagte einmal Waki‘ (Imam Shafi’fi Lehrer), dass ich nur schlecht auswendig lerne, da forderte er mich auf von den Sünden abzulassen und teilte mir mit, dass das Wissen Licht ist, und dass das Licht Allahs nicht einem Sünder geschenkt wird.

Viele bezeichneten ihn als eine intelligente Person:
Yunus as-Sadafi sagte:

Yunus as-Sadafi sagte:Ich habe niemanden gesehen, der intelligenter wäre als asch-Schafi’i.

Zudem war er sehr schnell im Korrekturlesen. Sein Wissen über Quran und Sunna war sehr hoch, weshalb er für die Umma eine wichtige Person war:

Ahmad Ibn Hanbal sagte gewöhnlich: Asch-Schafi’i war wie eine Sonne für diese Welt und wie eine Gnade für die Menschen.

Abu Thaur sagte: Ich habe keinen Ähnlichen wie asch-Schafi’i gesehen, noch hat er selber etwas Gleiches wie sich selbst gesehen.

Viele Hadithe kannte er dementsprechend auch. In seiner Methodik der Verständis der Religion waren Quran und Sunna die vorwiegenden Beweisgrundlagen. [2]

Aussagen der Sahaba sah er als ihren eigenen Rechtsurteil (Ijdtihad) an, weshalb das für ihn nicht ein absolut bindender Beweis war, weil die Sahaba sich auch irren konnten.

In Bagdad entstand erstmals eine Rechtschule von Imam Shafi’i, die sich ein wenig aufgrund seiner veränderten Sichtweisen änderte als er nach Ägypten reiste. Sozusagen entstand eine neue Rechtsschule von Imam Shafi’i. Charakteristisch für seine Rechtsschule waren: Quran, Sunna, Konsens der Gelehrten (Idschma) und Analogieschluss (Qiyas). [3]

Unter anderem lernte Shafi’i beim Imam Malik, dem er den Muwatta auswendig vortrug. Aufgrund seines hohen Wissens wurde ihm von Imam Malik daraufhin schon in jungen Jahren genehmigt Fatawa auszusprechen. Weiterhin lernte er noch bei Muhammad Ibn al Hasan einem Schüler Abu Hanifas und bei Imam al Auzai in Fustat (Kairo). Zu seinen bekanntesten Schülern gehörten Ahmad Ibn Hanbal, Dawud ath-Tahiry (gest. 270n. H.), Abu Taur und Ibn Dscharir at-Tabary (gest.310 n.H.). [1]

Seine Werke

Seine bekanntesten Werke sind Arrisala, Al Umm (10 bändiges Werk über Fiqh), und Diwan (Sammlung seiner Gedichte). [1] Das Buch Arrisala ist eine Abhandlung über die Fundamente des islamischen Rechts. Es wurde im 2. Jahrhundert n.H. geschrieben. Die Situation war damals, dass sich das islamische Reich ausbreitete wodurch es komplexer wurde. Die Verwaltung und Regierung des Reiches wurde erschwert. Man war mit der Frage konfrontiert wie die Regeln von Quran und Sunna in Rechtssysteme angewandt werden sollten. [4]