Sahabi Definition
Worterklärung
Das Wort Sahabi (arab.: الصحابي) – das zweite A wird lang ausgesprochen – leitet sich vom Verb „sahiba“ صحب ab, was „begleiten“ und „sich befreunden“ bedeutet. Die weibliche Form ist Sahabia (arab.: الصحابية). Der Plural von Sahabi ist Sahaba (arab.: الصحابة).
Definitionen
„Allahs Wohlgefallen auf ihm/ihr“.
Diejenigen, die nicht zu jener Zeit gelebt haben oder wenn doch, den Propheten nicht besucht und nicht an ihn geglaubt haben oder diejenigen, die an ihn geglaubt haben aber später wieder aus der Religion ausgetreten sind, werden nicht als Sahabi bezeichnet. Im Falle dass die Person Muslim war, wieder ausgetreten ist, dann aber wieder Muslim wurde und so starb, kann diese Person auch als Sahabi bezeichnet werden. Auch Personen, welche dem Prophet im Traum erschienen sind, nennt man nicht Sahabi. Es reicht in der Hadithwissenschaft aus die Person als Sahabi zu bezeichnen, selbst wenn sie beispielsweise nur eine Stunde mit dem Gesandten Allahs (s.a.w.s.) verbrachte. Somit ist es nicht notwendig einen längeren Zeitraum mit dem Propheten Muhammad (s.a.w.s.) verbracht zu haben, um als Sahabi bezeichnet zu werden.
Für eine Überlieferung eines Hadithes reicht es schließlich aus den Gesandten Allahs (s.a.w.s.) gehört zu haben wie er (s.a.w.s.) eine Aussage tätigte. Hingegen im Usul Al-Fiqh wird ein Sahabi als eine Person bezeichnet die eine längere Zeit mit dem Propheten (s.a.w.s.) verbrachte. Grund dafür ist die Stellung der Aussagen der Sahaba in der Usul-Wissenschaft, die teilweise als Quelle der Gesetzgebung angesehen werden. [1]
Belege für die Stellung der Sahaba
Aus dem Quran:
„Und so haben Wir euch zu einer Gemeinschaft der Mitte gemacht, damit ihr Zeugen über die (anderen) Menschen seiet und damit der Gesandte über euch Zeuge sei…“ (Quran 2:143)
Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für die Menschen hervorgebracht worden ist. Ihr gebietet das Rechte und verbietet das Verwerfliche und glaubt an Allah…“(Quran 3:110)
„Die vorausgeeilten Ersten von den Auswanderern und den Helfern und diejenigen, die ihnen auf beste Weise gefolgt sind – Allah hat Wohlgefallen an ihnen, und sie haben Wohlgefallen an Ihm. Und Er hat für sie Gärten bereitet, durcheilt von Bächen, ewig und auf immer darin zu bleiben; das ist der großartige Erfolg.“ (Quran 9:100)
„Allah hat die Reue des Propheten, der Auswanderer und der Helfer angenommen, die ihm in der Stunde der Bedrängnis folgten, nachdem die Herzen einer Gruppe von ihnen beinahe abgeschweift wären. Hierauf hat Er ihre Reue angenommen – gewiss, Er ist zu ihnen Gnädig und Barmherzig.“ (Quran 9:117)
„Sag: (Alles) Lob gehört Allah, und Friede sei auf Seinen Dienern, die Er Sich auserwählt hat!…“(Quran 27:59)
„Muhammad ist Allahs Gesandter. Und diejenigen, die mit ihm sind, sind den Kafir gegenüber hart, zueinander aber barmherzig. Du siehst sie sich verbeugen und niederwerfen, indem sie nach Huld von Allah und Wohlgefallen trachten. Ihr Merkmal steht auf ihren Gesichtern durch die Niederwerfung. Das ist ihr Gleichnis in der Thora. Und ihr Gleichnis im Evangelium ist das eines Getreidefeldes, das seine Triebe hervorbringt und dann stärker werden lässt, so dass sie verdicken und ebenmäßig auf ihren Halmen stehen, so dass es den Anbauern gefällt. (Dies,) damit Er die Kafir durch sie ergrimmen lasse. Allah hat denjenigen von ihnen, die glauben und rechtschaffene Werke tun, Vergebung und großartigen Lohn versprochen.“(Quran 48:29)
„Allah hatte ja Wohlgefallen an den Gläubigen, als sie dir unter dem Baum den Treueid leisteten. Er wusste, was in ihren Herzen war, und da sandte Er die innere Ruhe auf sie herab und belohnte sie mit einem nahen Sieg. “ (Quran 48:18)
„(Das gehört) den armen Auswanderern, die aus ihren Wohnstätten und von ihrem Besitz vertrieben worden sind, weil sie nach Huld von Allah und Wohlgefallen trachten und Allah und Seinem Gesandten helfen. Das sind die Wahrhaftigen.“(Quran 59:8)
„Und wisst, dass Allahs Gesandter unter euch ist. Wenn er euch in vielen Angelegenheiten gehorchte, würdet ihr wahrlich in Bedrängnis kommen. Aber Allah hat euch den Glauben lieb gemacht und in euren Herzen ausgeschmückt, und Er hat euch den Kufr, den Fisq und den Ungehorsam verabscheuen lassen.Das sind diejenigen, die besonnen handeln.“(Quran 49:7
„O die ihr überzeugt seid, kehrt zu Allah um in aufrichtiger Reue; vielleicht wird euer Herr euch eure bösen Taten tilgen und euch in Gärten eingehen lassen, durcheilt von Bächen, am Tag, da Allah den Propheten und diejenigen, die mit ihm geglaubt haben, nicht in Schande stürzen wird. Ihr Licht eilt ihnen voraus und (ebenso) zu ihrer Rechten. Sie werden sagen: „Unser Herr, vollende für uns unser Licht und vergib uns. Gewiss, Du hast zu allem die Macht.“ (Quran 66:8)
Aus der Sunnah:
Von ‚Abdullah Ibn Mas’ud wird überliefert, dass der Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte:
„Die besten Menschen sind meine Generation und dann diejenigen, die ihnen folgen und danach diejenigen, die ihnen folgen.“ (Hadith bei Buchari, Nr. 2652)
Abu Sa’id Al-Chudri berichtete, dass der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte:
„Beschimpft nicht meine Gefährten, denn bei dem, in Dessen Hand meine Seele ist, wenn einer von euch Gold gleich (dem Berge) Uhuds spenden würde, so würde er weder (die Belohnung von) einem Mudd (Hohlmaß von 0,678 l) (den sie gespendet haben) noch einem halben (Mudd) erreichen.“( Hadith bei Muslim, Nr. 2540)
Die aufgeführten Belege aus Quran und Sunna zeigen, wie wichtig es ist, sich die Sahaba als Vorbild zu nehmen und ihrem Beispiel zu folgen, weil die Die Sahaba an vielerlei Stellen besonders gelobt und hervorgehoben werden.
Bestimmte Gruppen von Sahaba
Insgesamt wird die Anzahl der Sahaba auf 110.000-120.000 geschätzt. Allein bei der Abschiedspilgerfahrt des Propheten waren ca. 100.000 Sahaba anwesend. Es gab Sahaba, die den Propheten nur einmal kurz gesehen hatten und andere, die wie z.B. Abu Bakr, ein ganzes Leben lang mit ihm befreundet waren. Die Sahaba werden daher in bestimmte Klassen (arab.: Tabaqaat) eingeteilt. Diese Klassen bestimmten sich u.a. danach, wer als einer der ersten zum Islam kam, wer die Hidschra nach Medina, oder verschiedene Feldzüge des Propheten (Friede und Segen auf ihm) mitunternahm, u.s.w. Zudem gibt es Sahaba, die sich in einer bestimmten Wissenschaft hervorgetan haben. [2]
Quellen:
[1] http://www.islam-pedia.de/index.php5?title=Sahabi, 15.05.2015
[2] Heider, Ferid (2007): Einführung in die Hadīthwissenschaften. Deutscher Informationsdienst über den Islam (DIdI) e.V., Berlin, 1. Auflage, ISBN 978-3-9810908-6-4 Datum 10.09.2015 s.93ff.
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