Omar Ibn al-Khattab
Einleitung
Omar Ibn al-Khattab (r.) war einer der treusten und engsten Gefährten des Propheten (s.a.w.s.), dessen Schwiegervater und der zweite Kalif des Islam. Geboren wurde er im Jahr 592 n.Chr. in Mekka und im Jahr 634 (13 n.H) zum Kalifen ernannt. Omar wurde auch „Al-Faruq“ genannt. Die Begründung jenes Beinamens liegt in der Stärke seiner Persönlichkeit. „Al Faruq“ umschreibt eine Person, die eine Ära prägt, einen Wandel einleitet, die Änderung einer Situation herbeiführt und in der Lage ist, zwischen Wahrheit und Unwahrheit zu differenzieren.
Von 634-644 (13 n.H-23 n.H) war er Kalif. Eine zehn Jahre anhaltende Periode, welche als das „Goldene Zeitalter des Islam“ bezeichnet wird, eine Periode, in der das persische Reich nahezu komplett erobert werden konnte und sich als neuen Teil des islamischen Reiches bildete. Bezeichnend für seine Zeit als Kalif war seine unglaubliche Nähe zum Volk und sein ausgeprägtes Interesse an dessen Wohlergehen, von dem er sich durch Stadtrundgänge Abend für Abend selbst überzeugen wollte.
Neben der Eroberung des persischen Reiches gelang unter anderem die Eroberung Jerusalems, sowie Ägyptens. In der Zeit seiner Führung wurde die islamische Zeitrechnung mit dem Beginn der Hidschra geprägt. [1]
Charakter und Werdegang
Vor seiner islamischen Zeit hasste Omar(r) den Islam und Muhammad (s.a.w.s.). Er (r) gehörte zur Mittelschicht vom Adi Klan, einem Zweig des Quraisch Stammes. Seine Erziehung war hart, unter anderem gab es Schläge zur Züchtigung.
Einige Quellen weisen darauf hin, dass er lesen und schreiben konnte, trotz der harten Sitten der Familie. Lesen und Schreiben war damals eine Seltenheit auf der arabischen Insel. Er wurde elf Jahre nach dem Propheten (s.a.w.s.) geboren. Mit dem Alter gewann er einen starken, mächtigen und großen Körper. Hierzu einmal sein Aussehen beschrieben:
Er war sehr groß, sodass er die Leute von oben beobachten konnte und es so aussah als würde er auf einem Tier reiten. Seine Hautfarbe war gelbbraun, mit vorwiegend rötlicher Tönung im Gesicht, grauen Haaren und kahlem Kopf. Insgesamt ein grober Typ mit fairem Charakter (Beschreibungen wahrscheinlich aus der Zeit als Muslim). [2]
So war er (r) auch durch seine große Kampfkraft unter den Leuten bekannt. Die Arbeit begann er mit wenig Geld als Schafhirte. Durch Ringkämpfe erhielt er sich finanziell als Ergänzung zum anderen Beruf. Im Alter wurde er ein angesehener Geschäftsmann. Sein Leben machten ihn zu einer strengen Persönlichkeit mit starker Stimme, die befehlend wirkte. Am Anfang bekämpfte Omar (r) die Muslime, so beteiligte er sich daran die Muslime zu sanktionieren. [1]
Seine Annahmne des Islams
Er hasste den Islam so sehr, dass er den Propheten (s.a.w.s.) töten wollte. Dies wollte er eines Tages in die Tat umsetzen. Ein heimlicher Muslim sah die Wut Omars (r) an seinen Bewegungen, weshalb er ihn ansprach, da er schlechtes für die Muslime vermutete. Der heimliche Muslim hieß Nua’im. Nua’im hatte Angst um den Propheten (s.a.w.s.), somit versuchte er Omar(r) dann von seinem Vorhaben abzulenken, indem er ihn darüber informierte, dass die Schwester Omars und ihr Mann Muslime seien.
Daraufhin steuerte Omar(r) das Haus seiner Schwester an. Am Haus hörte Omar (r) den Koran rezitiert. Omar(r) klopfte an die Tür, woraufhin die Bewohner die Abschriften des Qurans versteckten. Sie verleugneten den Quran verlesen zu haben. Als Omar(r) den Schwager fragte, ob er Muslim wurde, bestätigte dieser. Der Mann wurde von Omar (r) deswegen geschlagen. Omars Schwester verteidigte ihren Mann, wobei sie ein Schlag ins Gesicht abbekam, der sie zum Bluten brachte. Wütend reagierte die Schwester mit den Worten, dass sie Muslime seien und Omar machen könne was er wolle, sie würden dennoch an den Islam festhalten.
Bei dem Anblick der blutenden Schwester und ihrer starken Worte, beruhigte sich Omar (r). Anschließend ließ er (r) sich den Quran verlesen:
haben den Quran nicht auf dich (Muhammad) herabgesandt, um dich unglücklich zu machen, sondern als eine Ermahnung für den, der (Gott) fürchtet. (Dies ist) eine Offenbarung von Ihm, Der die Erde und die hohen Himmel erschuf. (Er ist) der Allerbarmer, Der über Sein Reich majestätisch herrscht. Sein ist, was in den Himmeln und was auf Erden ist und was zwischen beiden und was unter dem Erdreich liegt. Und wenn du (Muhammad) das Wort laut aussprichst, dann wahrlich, kennt Er das Geheime und das, was noch verborgener ist. Allah – es ist kein Gott außer Ihm. Ihm kommen die Schönsten Namen zu.
(Quran 20:2-8)
Wirkung des Qurans auf Omar
Die Rezititation des Qurans berührten Omar (r) sehr. Die Worte machten ihn sofort zum Muslim. Schnell eilte Omar (r) zu Muhammad (s.a.w.s.), um seinen Glauben zu verkünden. Die Muslime hatten Angst beim Kommen Omars. Muhammad (s.a.w.s) jedoch packte ihn und fragte was er wolle. Omar (r) bestätigte seinen Glauben, was den Propheten (s.a.w.s.) sehr glücklich machte. Gleich setzte er (r) den Glauben in die Tat um, als die Muslime mit Omar (r) als große Unterstützung, bei der Kaaba in der Öffentlichkeit beteten. Seit diesem Zeitpunkt nannte der Prophet (s.a.w.s.) ihn (r) den Differenzierer (al-Faruq). Es bedeutet das Wahre vom Falschen zu trennen. Der Hass gegenüber dem Islam verwandelte sich in eine hingebungsvolle Liebe. [1]
Sein Leben als Sahabi
Seine Bedenken lag, mit der Annahme des Islams, an der Umma. Waren sie zufrieden, so war auch er (r.) es. Er (r.) wollte der Mann der Umma sein. Die Muslime waren zu der Zeit schwach, so wollte Omar (r.) mit Stärke vorangehen. Der Islam sollte bekannt gemacht werden. Ohne Furcht verkündete er (r.) sein Bekenntnis zum Islam. Als es bekannt wurde, versammelten sich einige Leute und prügelten Omar (r.) trotz seiner Stärke. Nachdem er (r.) sich erholte, machte er (r.) den Islam stark. Seine Liebe und Sorge für die Muslime war groß. Muhammad (s.a.w.s.) sagte unter anderem, dass wenn es einen Propheten nach ihm (s.a.w.s.) gegeben hätte, es Omar gewesen wäre, da er auch einige besondere Wunder, sowie Weisheiten hatte. Einmal rief er (r.) in einer Predigt plötzlich „Schlacht, Berg“ aus. Später stellte sich heraus, dass nahe eines Berges ein Kampf stattfand, die den Ausruf Omars (r.) hörten, weshalb sie die Schlacht gewannen [2].
Omar (r.) und Abu Bakr (r.) waren Muhammad (s.a.w.s) sehr nahe. In einem Ausspruch sagte der Prophet (s.a.w.s.) sie seien seine Augen und Ohren und seine Ratgeber. Bei der Auswanderung bewies Omar (r.) erneut seine Charakterstärke. Statt wie viele andere Muslime heimlich nach Medina zu flüchten, lief er (r.) erhobenen Hauptes mit seinem Schwert kampfbereit durch die Straßen Mekkas, mit der Nachricht er würde nach Medina auswandern.
Nichtsdestotrotz war er (r.) zusätzlich für seine Frömmigkeit bekannt. Häufig stand er (r.) nachts im Gebet und hielt seine Familie ebenfalls dazu an. Spenden gehörten mit zu seinen häufig praktizitierenden Taten. Insbesondere Zucker verteilte er (r.) gerne an die Armen, da er (r.) ihn selber sehr liebte. Dabei bezog er (r.) sich auf die Aussage des Qurans: “Ihr werdet das Gütigsein nicht erlangen, ehe ihr nicht von dem spendet, was ihr liebt; und was immer ihr spendet, seht, Gott weiß es.” (Quran 3:92).
Des Weiteren hatte er (r.) ein hohes Verständis vom Islam, beziehungsweise ein hohes Wissen. Er (r.) war einer der Zehn, denen das Paradies im Leben versprochen wurde. Dennoch strengte er (r.) sich im Leben stets für die Religion Allahs (t.) an. Omars (r.) Bemühungen waren es, jeden dem Paradies näher zu bringen, weil der Prophet (s.a.w.s) lehrte, dass man erst ein Gläubiger ist, wenn man den anderen das Gleiche wünscht, wonach man sich selber sehnt. [1]
Quellen:
[1] http://www.islamreligion.com/de/articles/2134/HYPERLINK „http://www.islamreligion.com/de/articles/2134/umar-das-differenzierer-teil-2-von-3/“OmarHYPERLINK „http://www.islamreligion.com/de/articles/2134/umar-das-differenzierer-teil-2-von-3/“-das-differenzierer-teil-2-von-3/
[2] The-history-of-the-Khalifas, Jalal ad-Din as-Suyuti, s.127